Früher hat Jochen Stadler hauptsächlich Energie für unsere Kunden eingekauft. "Vereinfacht gesagt, haben wir auf Basis der Vertriebsplanungen und Absatzprognosen die benötigten Energiemengen ermittelt und diese mit möglichst geringem Risiko und zu guten Konditionen am Ökostrom-Markt eingekauft", erläutert Stadler. Heute verfügen die Stadtwerke über rund
200 MW eigene Erzeugungskapazitäten aus Sonne und Wind in der Region Trier. Und die Energie aus den Anlagen, die nicht über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet werden, verkaufen Stadler und seine Kollegen.
"Diese Aufgabe übernehmen wir auch immer häufiger als Dienstleistung für andere Betreiber von Erzeugungsanlagen und das deutschlandweit und handeln inzwischen jährlich rund 300 Gigawattstunden grünen Strom." Dabei stellt der 40-Jährige im Rahmen des sogenannten
Bilanzkreismanagements beispielsweise sicher, dass jede erzeugte Kilowattstunde nur einmal verkauft wird und kümmert sich um den kurzfristigen Ausgleich, wenn die Kunden vom prognostizierten Bedarf abweichen. Die Rekordpreise an den überregionalen Märkten im vergangenen Jahr bestätigen die Strategie der Stadtwerke, die eigene grüne Stromerzeugung in der Region weiter auszubauen und somit
in Trier und der Region noch unabhängiger zu werden.