31.08.2017
Umweltministerium fördert Effizienz-Offensive der SWT
Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im rheinlandpfälzischen Umweltministerium, übergibt Förderbescheide in Gesamthöhe von rund 176.000 Euro - Stadtwerke Trier setzen erste Bausteine zur energetischen Optimierung der Trinkwassersparte um
„Mit ihrem Engagement beim Ausbau der Eigenstromerzeugung sowie zur Flexibilisierung und Optimierung des Energieeinsatzes leisten die Stadtwerke Trier einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende in der Region. Deshalb fördern wir die Maßnahmen mit insgesamt rund 176.000 Euro“, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese bei der Übergabe der Förderbescheide an SWT-Technikvorstand Arndt Müller. Davon sind 100.000 Euro zur Unterstützung der Eigenstromversorgung der Trinkwassersparte der Stadtwerke Trier auf Basis von erneuerbaren Energien vorgesehen. Außerdem fördert das Land die Steigerung der Energieeffizienz auf dem Klärwerk Trier mit weiteren 76.000 Euro. Schon heute sei das Klärwerk bilanziell energieautark. Dieses ehrgeizige Ziel habe in Rheinland-Pfalz neben Trier auch die Kläranlage Kaiserslautern erreicht, so Griese weiter.
Intelligente Behälterbewirtschaftung für effizienten Energieeinsatz
Noch dieses Jahr wollen die Stadtwerke die ersten Bausteine zur
energetischen Optimierung der Trinkwasserversorgung umsetzen: Mit einer
neuen Fotovoltaik-Anlage (ca. 110.000-120.000 kWh/a) auf dem Dach des
Wasserwerks Irsch, drei Pumpturbinen (mit einer Gesamterzeugung von etwa
160.000 kWh/a) im Trinkwassernetz und einer Turbine im Unterlauf der
Riveris (ca. 20.000 kWh/a) erhöhen die SWT die Eigenerzeugung der
Trinkwassersparte um mehr als 290.000 Kilowattstunden pro Jahr und
erzeugen damit rechnerisch knapp 80 Prozent der für die
Trinkwasserversorgung benötigte Energie selbst.
Um diese
Energie optimiert für die Trinkwasserversorgung nutzbar zu machen,
wollen die SWT ein "künstliches neuronales Netz", eine komplexe
selbstlernende Softwarelösung, einsetzen. Ziel ist es, die Hochbehälter
als Energiespeicher nutzbar zu machen. Hintergrund: Bislang werden
Behälter bei einem bestimmten Mindeststand einfach wieder aufgefüllt.
Zukünftig soll dieser Prozesse intelligent unter Beachtung der
regionalen Stromproduktion bzw. des Strombedarfs flexibilisiert werden.
Vorbild: Energieautarkes Hauptklärwerk
Die
Stadtwerke Trier setzen ein solches neuronales Netz bereits erfolgreich
zur energieautarken Energieversorgung des Hauptklärwerks ein. Hier
hatte die SWT alle Stromverbraucher im Rahmen einer Effizienzoffensive
auf den Prüfstand gestellt und den Energieverbrauch durch neue
technische Komponenten und angepasste Reinigungsprozesse von knapp vier
auf circa drei Millionen Kilowattstunden reduziert. Parallel dazu wurde
die Energieerzeugung des Klärwerk durch ein zweites zusätzliches Klärgas
BHKW, PV-Anlagen auf den Betriebsgebäuden und einer Turbine im Ablauf
der Anlage soweit ausgebaut, dass die SWT auf dem Gelände des Klärwerks
inzwischen mehr Strom erzeugen als vor Ort verbraucht wird.