Ergänzend zu den städtischen Klimaschutzmanagerinnen und –managern berichten wir regelmäßig über unser Engagement rund um den Klimaschutz in Trier. In dieser Kolumne geht es um den Energieeinsatz im Nordbad und warum man kein schlechtes Energiegewissen haben muss, wenn man im beheizten Wasser seine Bahnen zieht.
Das Trierer NordBad ist ein Freibad, das mit sechs wettkampftauglichen Bahnen nicht nur die Herzen von Sportschwimmer höherschlagen lässt. Es bietet zusätzlich eine Doppelrutsche, einen Wasserpilz, Massageliegen, ein Planschbecken, einen Spielplatz und einen Freeletics-Bereich. Das Besondere: Das Bad öffnet bereits morgens um 6 Uhr und ist damit insbesondere für sportliche Frühschwimmer ein wichtiger Treffpunkt. Um den Badespaß der Triererinnen und Trierer bei allen Witterungsbedingungen möglichst nachhaltig zu gestalten, haben wir im Zuge der Generalsanierung die Energieerzeugung vor Ort modernisiert und setzen für die Beheizung der Becken auf selbst erzeugte grüne Energie. Die Wärme – insgesamt ein Bedarf von rund 400.000 Kilowattsunden – stammt zu knapp 30 Prozent aus einer Solarthermie-Anlage auf dem Dach des Funktionsgebäudes. 70 Prozent erzeugt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) samt Spitzenlastkessel, das wir vorrangig mit selbst erzeugtem Biomethan aus Bitburg betreiben. Neben der Wärme erzeugt das Blockheizkraftwerk (BHKW) auch mehr als 200.000 Kilowattstunden Strom. Das ist viel mehr, als das Nordbad jährlich benötigt. Zusätzlich erzeugt eine neue PV-Anlage auf dem Dach des Filtergebäudes durchschnittlich rund 17.000 Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr.
Vor diesem Hintergrund wollen wir in Zukunft einen eigenen sogenannten Bilanzkreis für den Strom in allen drei Trierer Schwimmbädern (also das Hallenbad an den Kaiserthermen, NordBad und SüdBad) aufbauen. Der Vorteil dabei: Wenn an einem der drei Standorte mehr Energie benötigt wird, als vor Ort erzeugt wird, kann die Lücke über einen der anderen Standorte bilanziell ausgeglichen werden. So wollen wir perspektivisch den kompletten Energiebedarf für diese wichtige Aufgabe der Daseinsvorsorge aus grünen Energien und in Echtzeit abdecken. Außerdem spielt die Energieversorgung auch eine wichtige Rolle für den Badebetrieb: In der Freibadsaison 2024 möchten wir das Profil der Freibäder weiter schärfen. Im NordBad betonen wir den sportlichen Charakter und haben aufgrund der nachhaltigen Energiesituation bei jedem Wetter schon in den frühen Morgenstunden geöffnet. Das SüdBad hingegen möchten wir als Schönwetterbad flexibler öffnen und damit auch den Energieeinsatz optimieren.