21.08.2024
Andreas Weick-Schnell - vom Quereinsteiger zum Ausbilder
Andreas "Andi" Weick-Schnell hatte einen ziemlich steinigen Weg ins Berufsleben. Seine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker in einem anderen Unternehmen dauerte aus gesundheitlichen Gründen insgesamt acht Jahre: „Nach mehreren Operationen war ich berufsunfähig. Ich wollte aber unbedingt arbeiten.
Irgendwann habe ich zu meinem Schwiegervater – der inzwischen seit 33 Jahren als Busfahrer bei den Stadtwerken arbeitet – gesagt, dass ich auch den ganzen Tag Busse waschen würde. So kam dann der Stein ins Rollen.“ „Andi“ absolvierte eine Umschulung und arbeitete vier Jahre als Busfahrer. Dann wurde eine Stelle als Verkehrsaufsicht in unserer Leitstelle, in der unser Busverkehr überwacht wird, frei. „Da habe ich mich beworben und durfte mich dann weiterbilden, um als Disponent arbeiten zu können. Der Job bei den Stadtwerken ist das Beste, was mir passieren konnte“, sagt der 43-Jährige.
Was am meisten Spaß macht, kann Andi nicht beschreiben: „Ich habe grundsätzlich immer viel Spaß bei der Arbeit, weil sie so abwechslungsreich ist. Deshalb komme ich auch in aller Herrgottsfrühe gut gelaunt zur Arbeit. Es ist einfach schön, wenn man daran mitwirken kann, dass es rund läuft. Bei seiner Aufgabe in der Leitstelle „ist Kommunikation das A und O. Wir arbeiten in einer Kette – jedes Glied greift ineinander, anders geht es nicht“, erklärt Andreas. Als besonders herausfordernd findet er den Dienst in der Leitstelle aber zu besonderen Zeiten: „Beispielsweise bei Unwettern oder Großereignissen müssen wir blitzschnell und individuell reagieren, Busse kurzfristig umleiten, Strecken trennen oder abkürzen, dabei die Fahrerinnen und Fahrer per Funk unterstützen, Infos an die Kommunikationsabteilung und den Außendienst weitergeben, Fragen beantworten, da ist dann richtig Action angesagt. An solchen Tagen weiß man nach dem Dienst, was man – gemeinsam – geschafft hat. Da kommt man heim und ist erledigt, aber glücklich.“
Rollierend sind unsere Verkehrsaufsichten nicht nur in der Leitstelle, sondern auch im Außendienst eingesetzt, um sowohl unsere Fahrerinnen und Fahrer auf der Strecke als auch den diensthabenden Disponenten zu unterstützen. Zum Beispiel bei Sondereinsätzen am Altstadtfest, Moselfest oder Olewiger Weinfest. Weick-Schnell erklärt: „Du bist im Team am Bahnhof oder an den hochfrequentierten Haltestellen unterwegs und unterstützt dort, wo es nötig ist. Du kannst den Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst oder dem Disponenten in der Leitstelle helfen, aber auch als zusätzlicher Ansprechpartner für unsere Fahrgäste da sein.“
Eine Herzensangelegenheit von Andi Weick-Schnell ist es, sein Wissen weiterzugeben. So ist er seit zwei Jahren auch in der Ausbildung unserer angehenden Fachkräfte im Fahrbetrieb aktiv: „Wir haben inzwischen elf Auszubildende in drei Ausbildungsjahren. Mein Chef hat mich gefragt, ob ich ihn in der Ausbildung unterstützen kann. Da habe ich natürlich gerne Ja gesagt, denn die Arbeit mit jungen Menschen macht mir großen Spaß. In dem Zuge durfte mich noch einmal weiterbilden und die Ausbildereignungsprüfung machen.“
Gemeinsam mit einem ehemaligen Auszubildenden und dem Ausbilderteam hat der 43-Jährige aktuell unsere „Busschule“ – das ist eine Ausbildungsreihe für Schulen, in der wir Kindern das korrekte Verhalten im Bus nahebringen – neu konzipiert und eine Broschüre erarbeitet. Er lacht: „Kinder muss man erst einmal für die Thematik begeistern. Anfangs finden sie es gar nicht cool, wenn man ihnen erklären will, wie man sich am besten im Bus verhält. Wenn sie nach kurzer Zeit Feuer und Flamme sind und mir Löcher in den Bauch fragen, dann habe ich alles richtig gemacht.“
Entspannung nach einem stressigen Arbeitstag findet Andi Weick-Schnell, der mit Frau und Tochter in Trier lebt, bei einem Spaziergang mit seinen beiden Hunden.