Zu Beginn des neuen Jahrtausends stand unser Kollege Guido vor einem beruflichen Neustart: „Ich hatte gerade eine Umschulung zum Informationskaufmann abgeschlossen und wollte unbedingt zu einer Bank nach Luxemburg. Das Problem: Es gab keine offene Stelle“, führt er aus. „Deshalb musste ich mich neu orientieren und habe mich für den Beruf des LKW-Fahrers interessiert. Neben Speditionen habe ich mich damals auch beim SWT-Verkehrsbetrieb als Busfahrer beworben.“ Das erste konkrete Angebot kam von einer Spedition. Doch kurz bevor Guido dort zusagen wollte, kam - sozusagen „just in time“ - der Anruf aus dem SWT-Verkehrsbetrieb. Statt im LKW nach Madrid ging es für ihn dann ans Steuer der Trierer Linienbusse.
Innerhalb kurzer Zeit hat er dann seinen Busführerschein und die entsprechenden Module zur Personenbeförderung gemacht. Parallel zu seinen Fahrdiensten setzt er sich zunehmend für die betrieblichen Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen ein. „Ich denke, ich bin ein sehr sozialer Mensch. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich jemandem helfen kann, dann bin ich zur Stelle.“ Mit dieser Einstellung schafft er es zunächst in den Betriebsrat der SWT Stadtbus GmbH, seit 2021 dann als stellvertretender Personalratsvorsitzender der SWT-AöR. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Christian Lüders ist er freigestellt, um die Interessen der Belegschaft zu vertreten. Dabei werden sie von 11 weiteren Personalratsmitgliedern unterstützt. Sie sind für die Belegschaft Ansprechpartner für verschiedenste Anliegen, Fragen und Anregungen. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Kontrolle der Einhaltung von Arbeitnehmerrechten, die Begleitung von Vorstellungsgesprächen, monatliche Personalratssitzungen und die jährliche Durchführung einer Personalversammlung.
Empathie ist in seiner Tätigkeit wichtig: „Ich versuche, mich in die Bewerberinnen und Bewerber hineinzudenken und im Gespräch möglichst nahbar zu sein. Manchmal sage ich auch so etwas wie: Wir hier in der Runde sind auch alle nur Menschen“, um den Leuten die Nervosität etwas zu nehmen.“ Seine damalige Entscheidung für die Stadtwerke hat Guido bis heute nicht bereut: „Ich schätze das Miteinander hier bei den SWT sehr und bin stolz, ein Teil davon zu sein“. Das SWT – Gemeinschaftsgefühl erlebe ich auch nach der Arbeit, z. B. in der SWT – Laufgruppe oder beim gemeinsamen Besuchen von Events in Trier.
Wenn seine Arbeit als Personalrat es zulässt, setzt Guido sich übrigens bis heute auch noch gerne hinters Bussteuer. „Die Kollegen im Verkehrsbetrieb wissen, dass ich immer bereit bin auszuhelfen, besonders, wenn Not am Mann ist“, so Guido. „Ich freue mich dann total, wenn die Fahrgäste mich von früher wiedererkennen. Ich mag meine alte Tätigkeit als Busfahrer gerne, weil ja auch hier das Soziale im Vordergrund steht und man viel mit Menschen zu tun hat. Deswegen bin ich auch heute immer noch sehr froh, dass damals der Anruf zum richtigen Zeitpunkt kam.“