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08.03.2022
Am Dreh- und Angelpunkt der Energieversorgung - David Völker
Der 32-Jährige arbeitet im Team Energiedatenmanagement und betreut dort u.a. den digitalen Datenaustausch zwischen den Marktpartnern.
Durch die Liberalisierung des Energiemarktes und die zunehmende Digitalisierung haben sich die Prozesse in der Energiewelt enorm verändert. Seitdem müssen im Hintergrund viel mehr Zahnräder ineinandergreifen, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Dreh- und Angelpunkt sind dabei nach wie vor die Zähler: das Ablesen und Plausibilisieren der Werte wird mit der Einführung des intelligenten Messwesens digitalisiert. Diese Daten bilden die Grundlage für den Energieeinkauf, die Belieferung und die Abrechnung. Und genau daran arbeitet unser Kollege David Völker. Der 32-Jährige ist im Team Energiedatenmanagement, das zur Abteilung „Abrechnung und Marktprozesse“ gehört. Zusammen mit seinen Teamkolleg:innen prüft er die Messwerte und Ablesedaten von allen Zählern im Netz der Stadtwerke Trier. Nach der Prüfung gibt er diese Daten an die Marktpartner weiter. Das sind alle Akteure, die an der Versorgung der Kunden beteiligt sind. Also der Energielieferant, der Netzbetreiber, der Betreiber der Messstelle und der Übertragungsnetzbetreiber. „Um den Wettbewerb in der Energieversorgung zu fördern, können seit der Liberalisierung bis zu vier unterschiedliche Marktpartner bei der Versorgung eines Kunden beteiligt sein“, erklärt Völker. „Die alle für jeden unserer Kunden im Netzgebiet der SWT unter einen Hut zu bringen, klappt nur mit gut aufgebauten und gut eingestellten Systemen.“
Für den digitalen Datenaustausch zwischen den Marktpartnern gibt es spezielle Vorgaben, damit die Übergabe zwischen den verschiedenen Systemen automatisch funktioniert. Diese Vorgaben werden jeweils zum 1. April und zum 1. Oktober eines Jahres von der Bundesnetzagentur, der operativen Kontrollbehörde, aktualisiert, um die Systeme an neue Marktbedingungen anzupassen. So ist beispielsweise für den kommenden Herbst die Einführung einer weiteren Marktpartner-Rolle geplant: der sogenannten Energieservice-Anbieter. Der Energieservice-Anbieter unterstützt den Anschlussnehmer bei der Optimierung des eigenen Energieverbrauchs und darf dazu im Auftrag des Kunden dessen Zähler-Informationen beim Netzbetreiber anfragen.
Da sich der Energieserviceanbieter nur auf Kundengruppen konzentrieren kann, die über ein intelligentes Messsystem verfügen, müssen Anschlussnehmer aktuell noch einen Jahresverbrauch von mindestens 6.000 kWh pro Jahr erreichen. „Deshalb sind Energieserviceanbieter zunächst einmal für Unternehmen interessant. Inwieweit ein Energieserviceanbieter auch für Privathaushalte sinnvoll ist, bleibt abzuwarten“, so Völker. Eine Chance sieht er bei Haushaltskunden, die bereits über größere Erzeuger, wie eine eigenen PV-Anlage, oder Verbraucher, wie z. B. ein E-Auto, verfügen und sich mehr mit dem energetischen Zusammenspiel der einzelnen Bausteine beschäftigen möchten.
Parallel zu seinen Aufgaben beim Energiedatenmanagement ist Völker auch im Betriebsrat der SWT Stadtwerke Trier Versorgungs-GmbH aktiv. 2018 wurde er von den Kolleg:innen das erste Mal gewählt, 2019 hat er den Vorsitz übernommen und ganz aktuell hat er sich zur Wiederwahl aufgestellt. „In meinem Haupt-Job stehen Systeme, Software und Daten im Vordergrund. Da ist die Arbeit als Betriebsrat die perfekte Ergänzung, um im Austausch mit meinen Kolleg:innen zu bleiben und die Entwicklung der ganzen SWT-Gruppe nicht aus den Augen zu verlieren.“
Weil er für sich diese perfekte Kombination gefunden hat, kann er sich auch nicht vorstellen, den Arbeitgeber zu wechseln. „Höchstens, wenn ich mal meinen Lebensmittelpunkt in eine andere Stadt verlagern würde. Und dann wäre auch mein erster Versuch beim dortigen Netzbetreiber oder Energieversorger wieder einen Job zu bekommen“, berichtet Völker. „Die Energiewelt ist stetig im Wandel und ich kann mit meiner Arbeit und meinem Fachwissen einen Beitrag leisten, unsere Systeme für die Zukunft fit zu machen.“