Michaela Thiel lacht: „Ich war auf der Suche nach einem Arbeitgeber, wo Wertschätzung und Vertrauen keine Floskeln sind, sondern gelebt werden. Denn das ist mir wichtig, gibt es leider aber nicht oft. Ich wollte schon länger zu den Stadtwerken und bin eine Woche lang um die Stellenausschreibung herumgeschlichen, weil ich noch nicht den geforderten Bus-Führerschein hatte. Eine Freundin sagte zu mir ‚Auf der Stelle steht dein Name!‘. Da habe ich mir ein Herz gefasst, angerufen und erfahren, dass ich den Führerschein noch machen kann.“
Gut für uns, dass sie den Mut hatte, denn nach wenigen Wochen konnten wir unsere neue Fahrdienstleiterin schon an Bord im #teamSWT begrüßen.
Als gelernte Speditionskauffrau und erfahrene Disponentin kennt sie sich bestens aus mit großen Fahrzeugen – und den Menschen, die diese steuern: „Ich ziehe meinen Hut vor unseren Busfahrerinnen und Busfahrern. Einen LKW zu fahren, das ist schon eine Hausnummer, aber Busfahren - das ist eine ganz große Aufgabe“, erklärt die 39-Jährige. Denn es gehört nicht nur dazu, ein zwölf bis achtzehn Meter langes Fahrzeug durch den Straßenverkehr zu steuern: „Bis zu 100 Fahrgäste fahren in einem Gelenkbus mit. Meine Kolleginnen und Kollegen am Steuer sind dabei Ansprechpartner für unsere Fahrzeuge, beantworten Fragen, beraten zu Tarifen, kassieren Fahrgeldeinnahmen, geben Hilfestellungen aller Art und leisten im Notfall auch noch Erste Hilfe. Das ist eine ganz verantwortungsvolle Aufgabe, die permanente Aufmerksamkeit erfordert.“
Und was genau sind jetzt die Aufgaben einer Fahrdienstleiterin? „In erster Linie verstehe ich mich als ‚Kümmerer‘ und Dienstleisterin für ‚meine‘ Mannschaft. Ob der Führerschein ausläuft, das Auto kaputt ist, der Kollege eine Wohnung sucht, einen anderen Dienstplan oder einen Vorschuss braucht… Die Anliegen sind vielfältig und ich kümmere mich nach Kräften, wenn mal der Schuh drückt. Gerne helfe ich auch beim Ausfüllen von Anträgen und bei Behördengängen. Wenn ich Menschen helfen kann, dann freue ich mich.“ Bei 200 unterstellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört es natürlich dazu, dass Michaela Thiel sehr viele Personalgespräche führt. Neben Lob und Anregungen muss sie manchmal auch Kritik äußern oder schwierige Entscheidungen treffen. Dazu sagt sie: „Das ist natürlich nicht immer schön, gehört aber zu meiner Aufgabe dazu. Mein Leitfaden dabei ist immer, mich in die Lage des Mitarbeiters hineinzuversetzen. Würde ich auch so mit meiner Mutter sprechen? Das ist der einfachste Grundsatz für respektvollen Umgang miteinander.“
Besonders wichtig ist es Michaela, jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter gleich fair zu behandeln. Das kann schon mal eine Herausforderung sein. Beispiel Urlaubsplanung: „Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen. Unsere Busse fahren an 365 Tagen im Jahr. Ich muss also das große Ganze im Blick behalten und zusehen, dass genug Mitarbeitende da sind um die Busse zu fahren. Aber gleichzeitig auch, dass möglichst viele Eltern auch in den Ferien Urlaub bekommen können."
Naturgemäß gefallen nicht alle Entscheidungen, die sie treffen muss, auch jedem gleichermaßen. „Mir ist sehr wichtig, dass Kritik im persönlichen Gespräch erfolgt, damit kann ich umgehen. Wenn ich nicht weiß, wem wo der Schuh drückt, dann kann auch keine Veränderung passieren. Das gehört zu meinem Führungsselbstverständnis.“ Besonders wichtig empfindet sie es dabei, auch mit dem Personalrat auf Augenhöhe und eng zusammenzuarbeiten.
Ihre Aufgabe erfüllt sie im Übrigen so gut, dass sie gleich nach der Probezeit zur stellvertretenden Abteilungsleiterin „Bereich Fahrdienst“ befördert wurde. Michaela lächelt: „Ich bin wirklich stolz, im #teamSWT zu arbeiten.“