Auch wenn unsere Gäste ihn nur selten am Beckenrand oder im Saunagarten sehen, sorgt er für den reibungslosen Bade- und Saunabetrieb: Thomas Bohn. Offiziell heißt seine Funktion Gruppenleiter Badebetrieb, im Winter an den Kaiserthermen und im Sommer zusätzlich in den beiden Trierer Freibädern. „Zwei Mal die Woche übernehme ich noch eine Schicht im laufenden Betrieb. Das ist mir sehr wichtig, um den Kontakt zu meinem Team und auch unseren Gästen zu pflegen“, erklärt der 42-Jährige. „Die restliche Zeit brauche ich für Personal- und Betriebsplanung, Ausbildungsbetreuung, technische Arbeiten hinter den Kulissen und allem, was sonst noch so anfällt.“ Seine Aufzählung verdeutlicht, dass hinter dem Beruf „Bademeister“ – also der
Fachkraft für Bäderbetriebe - viel mehr steckt, als nur die Überwachung des Badebetriebs. „Die Aufgaben sind sehr vielseitig“, berichtet er.
Seit mehr als 20 Jahren ist er inzwischen im Bad an den Kaiserthermen tätig und kennt den Betrieb wie seine Westentasche. Von Langeweile und Routine ist bei ihm dennoch keine Spur. Auf die Frage, ob er gerne mal in einem anderen Schwimmbad arbeiten würde, hebt er abwehrend die Hände und schüttelt den Kopf: „Das kommt für mich nicht in Frage. Das Hallenbad ist mein Wohnzimmer. Das tauscht man nicht einfach so ein.“Und in „seinem“ Wohnzimmer hat er – seit seinem Einstieg 2000 als Fachangestellter für Bäderbetriebe - so einiges erlebt: Den Anbau des
Saunagartens 2009, die Gründung der
regionalen Bädergesellschaft mit 6 anderen Kommunen 2012, die Zwangspause und Einschränkungen (2020/21) durch die Corona-Pandemie, die Eingliederung der
Trierer Freibäder im SWT-Konzern 2021.
Aber nicht nur das Schwimm- und Saunaangebot der SWT hat sich weiterentwickelt. Auch Thomas selbst: Berufsbegleitend hat er seinen Meister für Badebetriebe und den Betriebswirt (HWK) absolviert. Als Gruppenleiter Badebetrieb ist der 42-Jährige damit für 26 Festangestellte und im Sommer zur Hochsaison für bis zu 50 Aushilfen verantwortlich. Eine Rolle, die ihm gut gefällt: „Ich arbeite gerne mit unterschiedlichen Charakteren zusammen und versuche sie entsprechend ihrer Stärken optimal in unserem Betrieb einzusetzen.“
Rund ein Drittel seiner festangestellten Kolleginnen und Kollegen hat er übrigens selbst ausgebildet. Darüber hinaus ist er in der gesamten Bäderlandschaft gut vernetzt: Denn er sitzt seit 2006 im Prüfungsausschuss für alle rheinland-pfälzischen und saarländischen Auszubildenden im Beruf Fachkraft für Bäderbetriebe und hat seit 2012 den Vorsitz inne.
Dass der Nachwuchs ihm am Herzen liegt, zeigt auch seine Antwort auf die Frage, was ihm im Alltag am meisten Spaß macht: „Schwimmunterricht: Egal ob mit den Auszubildenden, die das Training für den Beruf brauchen, oder mit Kindern, die ihr Seepferdchen machen.“ Und als Schwimmlehrer kann man sich wohl kaum einen besseren wünschen. Denn als ehemaliges Mitglied des deutschen Nachwuchskaders und dreifacher Familienpapa bringt er nicht nur sportliches Fachwissen und sondern auch ausreichend Nervenstärke mit.
Bei diesem Werdegang verwundert es eigentlich nicht, dass seine Mutter ein altes Poesiealbum gefunden hat, in dem er schon als 7-Jähriger festgehalten hat, dass er einmal „Bademeister“ werden möchte. Wie gut für uns, dass er sich den Wunsch erfüllt hat.